Dein Klettergurt ist ein treues Arbeitspferd. 

 

1. Wie sicher ist dein Klettergurt – noch?

 

Man hört oft von der Bruchlast von Karabinern, Klemmkeilen, Friends und Express-Schlingen. Aber wann hat zum letzten Mal jemand über die maximale Belastbarkeit eines Klettergurts gesprochen? Wie viel weißt du eigentlich über deinen Gurt? Weißt du, wie er getestet wird? Wie sicher er ist? Blindes Vertrauen ist keine gute Grundlage, vor allem nicht, wenn es ums Klettern geht.

 

2. Wie werden Klettergurte getestet?

 

Jeder Wild Country-Klettergurt wird nach den Sicherheitsanforderungen der Norm EN 12277 getestet. Das bedeutet, dass der Hüftgurt während der Prüfung mit 10 kN (1.000 kg) belastet wird und dabei keine tragenden Teile reißen dürfen. Auch die Schnallen werden geprüft: Das Gurtband darf nicht mehr als 2 cm durchrutschen.

 

 


3. Wie kannst du deinen Klettergurt kontrollieren?

 

Um sicherzustellen, dass dein Klettergurt auch nach mehreren Jahren oder nach ein paar heftigen Stürzen noch sicher ist, solltest du ihn genau inspizieren. Im Folgenden findest du wertvolle Tipps, wie du das am besten machst.

 

4. Wie alt ist dein Gurt?

 

Zunächst einmal: Wie alt ist dein Klettergurt? Jeder Wild Country-Gurt hat ein Chargenetikett mit der Angabe des Herstellungsdatums. Du findest es unter dem Hüftgurtband.

 

 


Die Lebensdauer eines Gurtzeugs hängt von einer Reihe von Faktoren ab, und jedes Gurtzeug sollte individuell beurteilt werden. Generell gilt jedoch, dass Produkte aus synthetischen Fasern, wie Nylon oder Dyneema®, einer Alterung unterliegen – auch wenn sie nicht benutzt werden! Aus diesem Grund geben wir eine maximale Lebensdauer oder Haltbarkeit von 10 Jahren ab dem Produktionsdatum an (auch wenn der Klettergurt niemals benutzt wurde).


5. Wann solltest du deinen Klettergurt ausrangieren?

 

Überprüfe deinen Gurt auf Anzeichen von Abnutzung, wie z. B. Risse, Ausfransen und andere Schäden an der Einbindeschlaufe sowie den tragenden Teilen (Beinschlaufen, Steg, Hüftgurt, Verschluss). Wenn du solche Anzeichen entdeckst, empfehlen wir, den Gurt sofort auszumustern.

 

Wie oft kletterst du?

Kletterer, die täglich trainieren, müssen ihre Gurte natürlich früher ersetzen als jene, die nur einmal im Monat klettern.

 

Wo kletterst du?

Der Spot, an dem du kletterst, spielt auch eine Rolle. Salzhaltige Umgebungen wie schottische Meeresklippen, sandige Schotterfelsen oder der feine rote Staub der Wüstentürme in Utah können das Material angreifen oder für Abrieb sorgen. Darüber hinaus greift eine längere Einwirkung von UV-Strahlen die tragenden Textilteile eines Gurtes an.

 

6. Wie kannst du die Lebensdauer deines Klettergurts verlängern?

 

Der einfachste Weg, die Lebensdauer des Gurts zu verlängern, ist:
• Halte ihn sauber.
• Halte ihn trocken.
• Lagere ihn richtig.

Behandle deinen Klettergurt mit Respekt – schließlich hängt im wahrsten Sinne des Wortes dein Leben von ihm ab. Lasse ihn nicht im Dreck oder auf dem Rücksitz des Autos herumliegen, wenn die Sonne darauf scheint.
Wir liefern jedes Wild Country-Klettergurt mit einer Netztasche aus - der ideale Ort, um ihn aufzubewahren.
Du kannst die Lebensdauer deines Gurtes auch verlängern, indem du das Seil beim Ausbinden langsam herausziehst, anstatt es schnell durchzuziehen.

 

7. Wie reinige ich meinen Klettergurt?

 

Um deinen Gurt schnell von Staub und Sand zu befreien, kannst du z. B. eine Luftpumpe verwenden (z. B. jene, die du für deine Luftmatratze verwendest).
Wenn du Druckluft verwendest, sei vorsichtig! Sie kann so stark sein, dass sie Schaden anrichtet. Halte einen Abstand von mindestens 30 cm zwischen der Ausblaspistole und deinem Klettergurt ein.

 

8. So wäschst du deinen Klettergurt

 

Was für Kletterer gilt, gilt auch für Klettergurte: sie sollten von Zeit zu Zeit gewaschen werden. 

 

Wasche deinen Gurt per Hand – zart und liebevoll mit:


• lauwarmem Wasser,
• mildem Geschirrspülmittel,
• im Eimer (oder Waschbecken),
• sowie mit sauberem Wasser zum Ausspülen.

 

Lass dich keinesfalls dazu verleiten, deinen Klettergurt einfach in die Waschmaschine zu stecken!
Fülle stattdessen einen sauberen Eimer mit lauwarmem Wasser (vergewissere dich, dass er nicht für ätzende Substanzen wie Bleichmittel verwendet wurde). Gib einen Spritzer mildes Spülmittel dazu (man braucht wirklich nicht viel). Tauche dann den Gurt ein und bewege ihn sanft im warmen Wasser. Wenn du Stahlschnallen hast, versuche, sie nicht nass zu machen und tauche den Gurt stattdessen nach und nach ein, damit die Schnallen möglich trocken bleiben. Wenn du das Gefühl hast, dass du den Gurt ausreichend gewaschen hast, spülst du ihn mit klarem Wasser aus und hängst ihn zum Trocknen auf.

 

Trockne den Klettergurt niemals in direktem Sonnenlicht oder direkt über einer Heizung. Hänge ihn stattdessen an einem gut durchlüfteten, schattigen Plätzchen auf. Stelle sicher, dass er wirklich zu 100 % trocken ist, bevor du ihn irgendwohin wegräumst.

 

 

SO KÜMMERST DU DICH UM DEINEN KLETTERGURT

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9. Checkliste für die ausführliche Inspektion

 

Auch wenn du ihn jeden Tag siehst und viele schöne Momente mit ihm verbracht hast: Dein Klettergurt nutzt sich mit der Zeit ab und altert! Schaue den Tatsachen ins Auge: Irgendwann kommt einfach der Punkt, an dem du dich von ihm trennen solltest.

 

Im Folgenden findest du unsere Tipps für eine ausführliche Inspektion deines Klettergurts. Sie werden dir helfen, die Sicherheit der wichtigsten Teile zu beurteilen:

 


.1 Hüftgurtband und Beinschlaufen

 

Suche nach:


• Rissen oder Löchern im Bandmaterial,
• verbrannten, angesengtem oder geschmolzenem Gurtband,
• gerissene Fäden,
• stark abgenutztem Bandmaterial,
• ausgeblichenem oder verfärbtem Gurtband.

 


.2 Sicherungs- und Einbindeschlaufe

 

Einige unserer Klettergurte versehen wir mit einer Verschleiß Indikator in der Einbindeschlaufe (siehe Etikett).
Wenn du rote Fasern aus der Einbindeschlaufe herausragen siehst, ist es definitiv an der Zeit, den Gurt zu ersetzen.


Die anderen wichtigen Punkte sind die gleichen wie beim Hüftgurtband. Achte auf:

• Risse oder Löcher im Bandmaterial,
• verbranntes, angesengtes oder geschmolzenes Gurtband,
• gerissene Fäden,
• stark abgenutztes, ausgefranstes Bandmaterial,
• ausgeblichenes oder verfärbtes Gurtband

 


Teil 2 des Testverfahrens ist die Prüfung der Einbindeschlaufe. Dazu legen wir Jenny (unsere Testpuppe) einen Gurt an und belasten ihn mit bis zu 15 kN (1.500 kg). Wie bei der ersten Prüfung dürfen die tragenden Teile nicht reißen, und das Hüftgurtband darf nicht mehr als 2 cm durch die Schnallen rutschen.

 

  

Dein Klettergurt ist ein treues Arbeitspferd. 

 

1. Wie sicher ist dein Klettergurt – noch?

 

Man hört oft von der Bruchlast von Karabinern, Klemmkeilen, Friends und Express-Schlingen. Aber wann hat zum letzten Mal jemand über die maximale Belastbarkeit eines Klettergurts gesprochen? Wie viel weißt du eigentlich über deinen Gurt? Weißt du, wie er getestet wird? Wie sicher er ist? Blindes Vertrauen ist keine gute Grundlage, vor allem nicht, wenn es ums Klettern geht.

 

2. Wie werden Klettergurte getestet?

 

Jeder Wild Country-Klettergurt wird nach den Sicherheitsanforderungen der Norm EN 12277 getestet. Das bedeutet, dass der Hüftgurt während der Prüfung mit 10 kN (1.000 kg) belastet wird und dabei keine tragenden Teile reißen dürfen. Auch die Schnallen werden geprüft: Das Gurtband darf nicht mehr als 2 cm durchrutschen.

 


.3 Riegelnähte (Bar Tacks)

 

Eine Riegelnaht ist eine spezielle Naht für die tragenden Verbindungspunkte der einzelnen Teile eines Klettergurtes. Sie wird immer dort verwendet, wo die Nähte sicherheitskritisch sind und belastbar sein müssen. Diese Bar Tacks führen wir im Zickzack und in einer anderen Farbe als das Bandmaterial aus. So kann man sie leichter kontrollieren. 

 

Prüfe die Riegelnähte auf:

• gerissene Fäden,
• Anzeichen starker Abnutzung,
• ausgeblichenes, verfärbtes Gurtband.

 


.4 Schnallen

 

Die Metallschnallen zur Verstellung deines Klettergurts sind in der Regel aus Aluminium oder Stahl gefertigt.

 

Prüfe ob diese Schnallen

• keine scharfen Kanten,
• keine Anzeichen von Korrosion,
• und keine anderen Anzeichen von Beschädigungen haben.

 


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1. How to look after your quickdraws


Let’s start with some good practise: Don’t throw your quickdraws (quickies, extenders) down into the sand/dust/ dirt, this might affect gate function and or cause dust to collect dust on the spring.


Make sure to use always the same carabiner (from the German term ‘Karabinerhaken’ or ‘Karabiner’ for short) to clip bolt hangers. And stick with your system. If you lend your draws to a friend, make sure you tell them about it.

 

2. Why care is needed with clipping bolts


Bolt hangers, pitons and rock are far harder than the aluminium used to make carabiners. When a biner is loaded this can lead to gauging the inner surface of the carabiner, leaving small rough burrs and score-marks.

These small burrs, which you might barely feel, can damage the sheath of a rope relatively quickly. Especially if you are say, working a sequence on a sport climbing project.

 

3. What about fixed gear/ in-situ quickdraws?



Another critical point is fixed draws left in-situ on overhanging sport routes. They might have been hanging there for a while and you have no idea of the condition they are in. Quickdraws get worn over time, leaving sharp edges and burrs that could seriously damage a rope during a fall.

Treat any in situ gear with suspicion. Always check the carabiner for grooves or burr and the slings for faded colours, abrasion, or cuts. Remember, even a comprehensive visual check cannot provide definitive information about its structural integrity.

 

4. When should I retire my quickdraws?


To decide this, you need to divide your quickdraws into their different parts and inspect them separately.

Here you see three non-locking carabiners, one wire gate and two solid gate, three dogbone quickdraw slings (runner) and some rubber vices that prevent the lower biner from twisting.

 


.3 Riegelnähte (Bar Tacks)

 

Eine Riegelnaht ist eine spezielle Naht für die tragenden Verbindungspunkte der einzelnen Teile eines Klettergurtes. Sie wird immer dort verwendet, wo die Nähte sicherheitskritisch sind und belastbar sein müssen. Diese Bar Tacks führen wir im Zickzack und in einer anderen Farbe als das Bandmaterial aus. So kann man sie leichter kontrollieren.  

Prüfe die Riegelnähte auf:

• gerissene Fäden,
• Anzeichen starker Abnutzung,
• ausgeblichenes, verfärbtes Gurtband.

 

 


.4 Schnallen

 

Die Metallschnallen zur Verstellung deines Klettergurts sind in der Regel aus Aluminium oder Stahl gefertigt.

 

Prüfe ob diese Schnallen

• keine scharfen Kanten,
• keine Anzeichen von Korrosion,
• und keine anderen Anzeichen von Beschädigungen haben.

 

Natürlich sieht man immer wieder Kletterer mit Gurten, die die vom Hersteller empfohlenen Haltbarkeits-Richtlinien bei weitem überschritten haben, die sichtbar beschädigt sind und schon vor einer ganzen Weile hätten „pensioniert“ werden sollen. Sei nicht einer von ihnen!

 

Achte auf sorgsam auf deinen Klettergurt und insbesondere auf die Einbindeschlaufe. Und bringe deine Freunde dazu, ihre Gurte ebenfalls zu überprüfen.

 

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Natürlich sieht man immer wieder Kletterer mit Gurten, die die vom Hersteller empfohlenen Haltbarkeits-Richtlinien bei weitem überschritten haben, die sichtbar beschädigt sind und schon vor einer ganzen Weile hätten „pensioniert“ werden sollen. Sei nicht einer von ihnen! 

 

Achte auf sorgsam auf deinen Klettergurt und insbesondere auf die Einbindeschlaufe. Und bringe deine Freunde dazu, ihre Gurte ebenfalls zu überprüfen. 

 

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Teil 2 des Testverfahrens ist die Prüfung der Einbindeschlaufe. Dazu legen wir Jenny (unsere Testpuppe) einen Gurt an und belasten ihn mit bis zu 15 kN (1.500 kg). Wie bei der ersten Prüfung dürfen die tragenden Teile nicht reißen, und das Hüftgurtband darf nicht mehr als 2 cm durch die Schnallen rutschen.

 

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