Eastern Grit - Ein Reisetagebuch

Wild Country Botschafterin Naomi Buys nimmt uns auf Reisen nach Eastern Grit im Peak District in Großbritannien, um nach „immer sauberen, unberührten Felsen“ zu suchen.

Reisetipps & Wanderungen im Urlaub

Es ist eine allgemein bekannte TATSACHE, dass grober Sandstein das weltweit beste Gestein zum Klettern ist...

Unser heimisches Ziel mit grobem Sandstein ist die Region um Lancashire/Yorkshire, die natürlich die besten Strecken hat (hust, hust!). Leider liegen die meisten dieser Klettertouren in nördlicher Richtung, sodass, nach einer Schlechtwetterperiode, diese verbotenen Horrortouren mit grünem Fell nichts für schwache Nerven sind. Wenn du Lust auf einen Tag auf immer sauberem, unberührtem Felsen hast, ist der Peak District das reinste Mekka.

Das Tagebuch – Das Paradies finden

Ich wagte mich Mitte der 90er erstmals mit meinem Cousin Kieran an die Eastern Felsen. Wir waren zwei unerfahrene, aber sehr eifrige Teenager und mit einem zusammengeschusterten Klettergurt, einem haarigen 10 mm Einfachseil, einem Schlafsack und einem wilden Durcheinander an Snacks ausgerüstet, das hauptsächlich aus Wackelpudding und abgelaufenen Joghurts bestand. Damals trampten wir überall hin. Der Peak District ist dafür sehr gut geeignet; jeder scheint ein „Outdoor-Freund“ zu sein und die Fahrer zucken nicht einmal mit der Wimper, wenn sie blanke Kletterer sehen, die nach einer Mitfahrgelegenheit suchen.

Wir waren wie Kinder in einem Süßigkeitenladen, wenn auch etwas überfordert von der ganzen Auswahl, die Stanage bot. Am Anfang wählten wir die kürzesten, am wenigsten einschüchternden Strecken. Ich war trotzdem total energiegeladen! Wie bei der Handtraverse bei Fina (HVS 5b), als ich entschied, weiterzuklettern statt anzuhalten, um die Ausrüstung zu setzen... Schon bald hielten wir uns für unbesiegbar. Trotz der furchtbaren Nächte (mit Streit um den Schlafsack) und lächerlich schlechter Ernährung bewegten wir uns durch die Schwierigkeitsgrade. Wir hatten keinen Kletterführer, aber wir blätterten jeden Abend durch die Ausgabe von On Peak Rock aus dem Hostel, um die Herausforderungen des nächsten Tages zu planen. Manchmal nahmen wir den Mund zu voll: Ich erinnere mich an die Tortur an Old Friends (E4). Es war sehr viel schwerer und beängstigender als ich es mir vorgestellt hatte und wir waren nicht ganz so gut, wie wir gedacht hatten!

Trotzdem hat es uns gepackt. Im Verlauf der Jahre bin ich viele Male in dieses Felsenparadies zurückgekehrt. Eine meiner denkwürdigsten Erinnerungen war ein magischer Tag in Curbar und Froggatt. Innerhalb von ein paar Stunden schaffte ich 40 Onsight Solo E Punkte mit den folgenden großartigen Routen: Don’t Slip Now E5, Hairless Heart E5, Artless E5, Downhill Racer E4, Narcissus E6, Oedipus Ring Your Mother E4, Heartless Hare E5 und Hairy Heart E6. Am vorhergehenden Tag war ich frustriert, weil ich auf Kalkstein-Sportrouten fiel. Ich benötigte Heilung für den Geist und die reine, naturbelassene Bewegung dieser kräftigen, wunderschönen Platten entfachte wieder meine Liebe zum Klettern.

Für mich ist Peak Grit ein Spiel: ob du einfache Trad-Routen probierst, dich an einem Headpoint versuchst oder einen Tag mit Bouldern genießt, der Felsen scheint dafür entworfen und geformt zu sein, um uns zu unterhalten, was mir immer Freude bereitet.

Beta – Routen, die du nicht verpassen solltest

Sauberer, kompakter Kalkstein: Es gibt eine Vielzahl an Formen, von wagemutigen Solos zu gut gesicherten Rissen, Platten und Überhängen. Diese Felswände sind nicht ohne Grund beliebt. Du bist vielleicht nicht allein, aber du hast zugängliche, gut besuchte Routen mit fantastischen Kletterrouten.

Aufwärmen – Vorsicht vor „Sandbags“

Fast alle Felswände haben eine gute Auswahl an leichten Routen oder Bouldern. Sieh dir die UKC Logbucheinträge an, um eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Klettertouren für den Schwierigkeitsgrad angemessen und welche „Sandbags“ leichter beschrieben sind als sie es in Wirklichkeit sind, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Klassische Boulderprobleme

Stanage: Crescent Arete (V2), Not To Be Taken Away (V4), Green Traverse (V6), Deliverance (V8+) und Brad Pit (V9).

Curbar: Trackside (V6), Gorilla Warfare (V6) und Walk On By (V10).

Burbage: The Nose (V6), West Side Story (V9), Banana Finger (V2), Remergence (V4), Blind Date (V8+), The Terrace (V9) und Voyager (V13).

Routen, die du nicht verpassen solltest

Risse: The File (VS) in Higgar, der sich für Klemmprofis lohnt; Peapod (HVS) in Curbar, der eher Offwidth-Probleme bietet.

Überhängende Klettertouren: Flying Buttress Direct (HVS) in Stanage – und vergiss nicht, einen Kumpel mit einer Kamera bereitstehen zu haben! The Rasp (E2) in Higgar ist eine weitere gute steile Klettertour, die kräftigen Kletterern leicht vorkommt.

Gewagte Platten-Routen: An 3 Pebble Slab in Froggati wirst du erwachsen und dann kannst du dich der ewig andauernden Diskussion über den Schwierigkeitsgrad anschließen (ist es HVS, ist es E1??).

Für die Mutigen & Starken

Rege mit Archangel (E3) in Stanage deinen Appetit an, ein wunderschöner, schroffer Kammgrat, an dem der sichere Zustieg belohnt wird.

Zu einfach? Mache weiter mit Ulysses (E5), dann Master‘s Edge (E7), beide in Millstone. Zusammen mit London Wall (E5) eine perfekte Übung für die Finger.

Bevorzugst du Offwidth? Versuche Goliath (E4) in Burbage South. Und wenn du immer noch mehr brauchst, versuche Strapadictomy (E5) in Froggatt und End of the Affair (E8) in Curbar, die beide schon die Titelseiten von Magazinen geziert haben, weil sie so ästhetisch schöne Strecken und auch so aufregend sind.

Ausrüstung

Im Allgemeinen findest du keine Route, die länger als 20 bis 25 m ist, die meisten sind sehr viel kürzer. Ein normaler Gurt mit Drahtschnappern und Friends mit 10 bis 12 Expresssets reicht in der Regel aus. Bei manchen Routen sind Doppelseile von Nutzen, bei anderen reicht ein einfaches, besonders wenn du einige Schlingen hast, um Runner zu erweitern. Es gibt größtenteils ausgetretene Abstiegswege, über die du wieder zum Anfang deiner Route gelangst. Nimm Flipflops mit, wenn du vermeiden willst, dass du dir Schotter in deine Kletterschuhe eintrittst. Die Landungen sind meistens recht flach und angenehm, aber eine Matte ist immer eine gute Idee.

Kletterführer

BMC hat einige hervorragende Kletterführer produziert, die detaillierte Informationen zu den Routen und Bouldern in jeder bestimmten Gegend umfassen. Für einen allgemeineren Überblick stellt der Rockfax Eastern Edges Kletterführer alle klassischen Routen vor und der Peak Bouldering Kletterführer ist sehr umfangreich. Der Vertebrate Peak District Bouldering Guide ist sehr gut und bietet lokales Wissen sowie großartige Fotos.

Jahreszeiten – Womit musst du rechnen

Im Sommer kann es zu warm für „Hard Grit“-Klettertouren sein; für die Klassiker mit niedrigeren Schwierigkeitsgraden ist das Wetter aber perfekt. Herbst bis Frühling bietet die besten Bedingungen (wenn es nicht regnet!). Die meisten Risse der Region Eastern Grit liegen zumindest einen Teil des Tages in der Sonne und viele der Pfeiler trocknen schnell, besonders die Vorsprünge an offenem Moorland. Der Winter kann manchmal die Felswände in einen „Schneeball“-Spielplatz verwandeln, wodurch Kletterer die Möglichkeit haben, die kammähnlicheren Strecken recht sicher zu klettern.

Anfahrt

Dies sind beliebte Felswände und die Parkmöglichkeiten sind bei den meisten sehr eingeschränkt. Setze auf Mitfahrgelegenheiten, wenn möglich. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für Felswände wie Burbage South eine gute Option (regelmäßige Busse zwischen Sheffield und Hathersage mit Halt bei Fox House). Es gab früher einen Bus für Kletterer, der die wichtigsten Klettergegenden im Kreis anfuhr, aber er wurde leider zu wenig genutzt und eingestellt. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Stanage zu kommen, ist sehr mühsam und umfasst einen langen Fußweg, es sei denn du bist erfolgreicher Tramper. Es gibt regelmäßige Busse und Züge nach Halthersage und Grindleford.

Insider-Tipps – Essen, Trinken, Schlafen Essen & Trinken

In Hathersage gibt es ein paar unkonventionelle Cafés, die eine Auswahl von fettigem Frühstück bis zu gesundem, besonderem Mittagessen bieten.

Outside Café ist klettererfreundlich und bietet den Vorzug eines gut gefüllten Shops. Little John in Hathersage serviert herzhaftes, preisgünstiges Essen.

Fox House beim Chequers Inn bietet ein etwas höheres Preissegment, wenn du das bevorzugst.

Es gibt außerdem viele fantastische Restaurants in Sheffield, wenn du Lust auf eine etwas internationalere Auswahl hast.

Schlafen

Zelten

In der Nähe von Hathersage (North Lees) gibt es einen Zeltplatz und ein paar weitere sind im Peak District verteilt. Wildes Zeltes ist keine gute Idee, du wirst sehr wahrscheinlich vom Ranger weitergeschickt werden. Es gibt Orte, an denen du mit einem Kleinbus parken kannst, aber sei diskret, denn auf den meisten Parkplätzen ist „Parken über Nacht“ verboten.

Unterkünfte

Es gibt preisgünstige Unterkünfte bei Little John, Fox House, Norfolk Arms in Ringinglow und einige andere Hotels. Auf laterooms.com findest du die besten Angebote. Es gibt es auch sehr viele Ferienhäuser, falls du länger bleiben möchtest.

Ausrüstungsempfehlungen für Eastern Grit

1 ISLAND, 2 MONKS AND UNTOUCHED GRANITE

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“Why did James and I pick a small dot on the other side of the planet?”

Because Yuji told us about it. The last time Yuji proposed us a trip, we ended up in Kinabalu, the now oh so famous mountain where untouched granite will overwhelm the climber. The Real Rock tour has thrown Kinabalu into fame, but 5 years ago, when we went there, no climber could even put it on the climbing

Kinkasan is a small island not far from Fukushima, on the north east side of Japan. It has 26km circumference and is inhabited by two monks. From Tokyo it is a six hour journey. Yuji didn’t say that much more: Kinkasan’s coast is covered with granite cliffs, and there is a Shinto shrine on it. Yuji mentioned as well the damages made by the tsunami…

We began our journey with next to no expectations about the climbing, and a big question mark for the rest. 3 days in the trip and I know exactly why we came: for Japan. 

2 years ago we spent a week in this unique country and both James and I knew that we had to come back one day: how could I compare it? Well, the first time you taste wine, you have heard a lot about it. But you smell, and you only smell the alcohol, you taste and you can’t put words on it because wine is subtle, complicated and requests an education. You have to go back to it, learn to enjoy, differentiate and remember. Japan is maybe a little bit like wine.

There is this astonishing mix of modernity (the Japanese toilets and their multi jets, music and self cleaning options give you an idea of the immensity of your difference)  and spirituality, respect, focus.

We arrived at Base Camp, the gym that Yuji opened 5 years ago in Tokyo, and I oscillate between marvel and shame. I am a pro climber, and most of the boulders are too hard for me, the Japanese climbers around me seem to evolve so effortlessly, like flying cats on the wall. But then you realise: the world championship have just finished in Paris and in the bouldering competition, 3 of the 6 medals are not only Japanese, but from Tokyo, from Base Camp. Yuji and his company helps the athletes become professional and they often climb together. Shall I repeat that? Half of the world’s medals come from one gym! Surely there is no wonder that Yuji owns that gym… But that is only just the very top of the iceberg, because behind this 3 medals, there are a lot of other athletes with an incredible level. I have never seen so many good, extremely good boulderers in one place. And I am a former competition climber, trust me, I know what I am talking about.

“Why are they so good?”

The answer is surely complicated but here are a few elements: climbing has become very trendy in Japan, with over a 100 gyms in Tokyo. The Japanese body type is perfect for climbing; light, powerful and explosive muscles. The Japanese constant pursuit of perfection pushes the athletes to train hard, just like everyone around them simply accomplished every task with perfection.

It was dry for the crossing, and after unpacking our bags at the shrine we bouldered on a nearby beach for 1 hour before the rain came. With so much rock to see and so little time, we hiked out anyway along the coast to search out potential lines. The rain became heavier, we became wetter, and after 4 soggy hours we returned to the shrine, hopes high but spirits low. We’d been preparing this trip since September 2015, putting the team together, finding funding from sponsors, organizing the local logistics, yet it would all be in vain if the weather didn’t brighten up.

A morning of rain gave us the excuse to sit down and record some interviews, though truthfully we had little to say as we’d done little climbing. Toru, ever the silent optimist finally dragged me out to the closest boulder spot during a break between two showers, and we were surprisingly able to climb! Toru lived up to his reputation of boldness and brilliance, making the first ascents of two of Kinkasan’s boldest and hardest problems. Finally things were looking up. The forecast was good for the following days, and group psyche could not have been higher. We began to plan our upcoming adventure and our first trip to the other side of the island – the area with the highest concentration of rock, and the biggest cliffs, but had to cut them short as bad news broke.

With my thirst for climbing temporarily quenched, we left the island in limbo, happy, yet sad, but knowing we’d be back in less than 24 hours. We passed the day visiting some of the worst tsunami affected towns in an effort to better understand what hardships the local people had to live through, and how they are moving forwards towards the future. It is one thing to watch the news from the comfort of your lounge back home, it is another thing entirely to see it first hand, and speak to the people who have lost everything - houses, possessions, loved ones!

Suddenly our troubles with the rain seemed embarrassingly small, and we remembered why we were actually here in the first place.

Our personal climbing desires must come second to the larger goal of showing this place to the world. Rain or shine, we have to get out there. Hike around, document the potential, and if in the end we are lucky, open up some new routes.