Grimpeuses - Starkende Traume

Caroline Ciavaldini über ihre Motivation, bei der Entwicklung von Grimpeuses zu helfen, dem ersten internationalen Klettersymposium für Frauen

Aufbau einer Community, die Olympischen Spiele & Vorbilder

Vor fünf Jahren hielt ich nicht viel von „Feminismus“.

Ich fand nicht, dass ich ihn bräuchte, ich verstand nicht, warum es in meinem Leben einen Unterschied machen sollte, dass ich ein Mädchen war. Ich steigerte mein Kletterniveau und die Vorstellung, mich einen Tag lang mit 400 Frauen zu treffen, hatte keine große Bedeutung für mich.

Dann wurde ich vom Team des Klettersymposiums für Frauen eingeladen, bei der Veranstaltung eine Rede zu halten. Ich ging nur hin, weil ich dafür bezahlt wurde; meine Erwartungen waren sehr gering.

Aber am Ende des Tages sah ich 400 Frauen mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Der Tag hatte sie motiviert, mehr zu klettern, sich auf ihren Fortschritt zu konzentrieren und ihre Grenzen zu überwinden. Ich konnte nicht erklären, was oder warum, aber an diesem Tag geschah offensichtlich etwas und es hat mich sehr bewegt.

Als ich das Event verließ, scherzte ich mit den Veranstaltern: „Wann macht ihr so ein Event in Frankreich?“. Aber ich dachte mir nicht viel dabei. Ich würde den Gedanken etwas reifen lassen, bevor ich mir der Bedeutung dieser Veranstaltung bewusst wurde. Erst als ich einen Tag lang mit einer Gruppe aus sieben Frauen in den USA klettern ging, sah ich wieder diesen puren Gemeinschaftssinn, ohne negative Emotionen, kein Grund, hübsch zu sein, kein Grund, verführerisch zu sein, nur zusammen klettern und sich gegenseitig zu Höchstleistungen motivieren... Und ich beschloss: Wir sollten einen französisches Klettersymposium für Frauen namens „Grimpeuses“ (französisch für Kletterin) ins Leben rufen.

Alles kam ins Rollen und noch immer fehlen mir die Worte, die geordneten Gründe: Warum brauchten wir einen Tag ohne einen einzigen Mann, was war es genau, das wir Frauen vor Augen führen wollten? Ich ging wieder zu einem Psychologen, der während der Wettkampfjahre mein Mental Coach gewesen war. Er half mir das besser zu verstehen, sodass ich, wenn Leute fragten, nein, sich beschwerten, warum es „nicht für Männer“ war, den Antrieb in mir in einer Antwort verbalisieren konnte.

2018 können Frauen in Europa Präsidentin werden. Sie können ein CEO sein, hart arbeiten, so viel Geld verdienen wie Männer. Es ist in diesem Sinne ganz sicher kein beendeter Kampf; wir haben keine 50 % an weiblichen Präsidenten in der EU, aber heutzutage ist es eine kontinuierliche Veränderung der Denkweise, und mit noch einigen Generationen werden wir dort ankommen. Aber die Gesetze wurden geändert; man könnte sogar sagen, dass die Gesetze zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen „es Männern schwerer und Frauen leichter machen, da der Wettbewerb manchmal nicht gleichwertig ist.

Aber das ist der Punkt, selbst mit all den geltenden Gesetzen, kann sich aufgrund der kulturellen und historischen Bedeutung nichts sofort verändern.

„Die Geschichte hat es uns sicher nicht vorgemacht, dass Frauen und Sport zusammenpassen“

Wenn man auf die Geschichte des Frauensports zurückblickt, reicht diese gar nicht so weit zurück... Frauen dürfen erst seit 1900 an den Olympischen Spielen teilnehmen (diese stammen aus der Zeit des antiken Griechenlands!!!) und als sie dann teilnehmen durften, waren es nur ein paar wenige Disziplinen. Disziplinen, von denen es hieß, dass sie „mit ihrer Weiblichkeit und Empfindlichkeit kompatibel“ sind, und selbst in den 1960ern gab es bei den Olympischen Spielen nur 20 % Frauen. 1972 durften Frauen erstmals an Marathonläufen teilnehmen und dafür war ein langer Kampf nötig. Die Menschen glaubten, dass die Fortpflanzungsorgane der Frau bei langem Laufen geschwächt würden...

Die Geschichte hat es uns sicher nicht vorgemacht, dass Frauen und Sport zusammenpassen. Das zeigt sich auch heute noch darin, dass die Menschen denken und sagen, dass große Muskeln keine weibliche Eigenschaft sind. Wie soll man ein kleines Mädchen dann davon überzeugen, dass sie auch danach streben sollte, stark zu sein?

Wenn man sich also um Frauen und körperliche Aktivität sorgt, sehen wir uns einmal „Abenteuer, Gefahr, Risikobereitschaft“ an.

In der Geschichte gibt es keine großen weiblichen Heldinnen, oder kaum. Keine weiblichen Ritter, keine großen Entdeckerinnen. Von Frauen wurde erwartet, zu Hause zu bleiben und sich um die Familie zu kümmern. Kleine Mädchen aus den 60ern hatten keine weiblichen Vorbilder, stattdessen wurden sie von Rollenbildern wie Aschenputtel, Dornröschen, und anderen Prinzessinnen gelenkt... Wenn du als kleiner Junge aufgewachsen bist, „durftest“ du ab einem gewissen Alter keine Angst haben... Als Mädchen hingegen wäre es mitunter ein Vorteil, Angst zu zeigen, ein Trick, um Männer auszunutzen. Wie sollte man also eine Frau darin bestärken, alles schaffen zu können, schwierige Wege zu beschreiten, harte körperliche Herausforderungen zu bezwingen. Keine Frau in der Familie hatte so etwas schon gemacht; nicht ihr Mutter, Tanten, Großmütter, niemand und die Gesellschaft sah eine Veränderung dieser Normen nicht sehr gern.

Geschichte ist ein Erbe. Gutes und schlechtes. Und was die Entwicklung von Frauen in Hinblick auf das Klettern betrifft, hatte die Geschichte ganz klar keinen guten Einfluss. Jetzt, wo wir wissen, dass es kein Mut-Gen gibt, das ausschließlich Y-Chromosomen tragen, ist es an der Zeit, sich dieses negativen Erbes bewusst zu werden, um es überwinden zu können“.

Ich hatte Glück, dass ich zu meinem ersten Klettersymposium für Frauen eingeladen wurde. Es hat eine langfristige Reflexion ausgelöst, die mir heute dabei hilft, mich auf Abenteuer einzulassen, mit allen Entdeckungen, die damit einhergehen und all der Freude, die es mir bringt. Ich hoffe, ich kann helfen, wenn auch nur ein bisschen, um bei anderen Frauen den Ball ins Rollen zu bringen, bis sie sich fragen, „was lässt mich träumen“ und sich nicht von „wovor habe ich Angst“ aufhalten lassen.

Wir sehen uns beim nächsten Klettersymposium für Frauen!

Sieh dir das ganze Event an Grimpeuses

Klicke, um mehr über das Klettersymposium für Frauen zu erfahren

1 ISLAND, 2 MONKS AND UNTOUCHED GRANITE

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“Why did James and I pick a small dot on the other side of the planet?”

Because Yuji told us about it. The last time Yuji proposed us a trip, we ended up in Kinabalu, the now oh so famous mountain where untouched granite will overwhelm the climber. The Real Rock tour has thrown Kinabalu into fame, but 5 years ago, when we went there, no climber could even put it on the climbing

Kinkasan is a small island not far from Fukushima, on the north east side of Japan. It has 26km circumference and is inhabited by two monks. From Tokyo it is a six hour journey. Yuji didn’t say that much more: Kinkasan’s coast is covered with granite cliffs, and there is a Shinto shrine on it. Yuji mentioned as well the damages made by the tsunami…

We began our journey with next to no expectations about the climbing, and a big question mark for the rest. 3 days in the trip and I know exactly why we came: for Japan. 

2 years ago we spent a week in this unique country and both James and I knew that we had to come back one day: how could I compare it? Well, the first time you taste wine, you have heard a lot about it. But you smell, and you only smell the alcohol, you taste and you can’t put words on it because wine is subtle, complicated and requests an education. You have to go back to it, learn to enjoy, differentiate and remember. Japan is maybe a little bit like wine.

There is this astonishing mix of modernity (the Japanese toilets and their multi jets, music and self cleaning options give you an idea of the immensity of your difference)  and spirituality, respect, focus.

We arrived at Base Camp, the gym that Yuji opened 5 years ago in Tokyo, and I oscillate between marvel and shame. I am a pro climber, and most of the boulders are too hard for me, the Japanese climbers around me seem to evolve so effortlessly, like flying cats on the wall. But then you realise: the world championship have just finished in Paris and in the bouldering competition, 3 of the 6 medals are not only Japanese, but from Tokyo, from Base Camp. Yuji and his company helps the athletes become professional and they often climb together. Shall I repeat that? Half of the world’s medals come from one gym! Surely there is no wonder that Yuji owns that gym… But that is only just the very top of the iceberg, because behind this 3 medals, there are a lot of other athletes with an incredible level. I have never seen so many good, extremely good boulderers in one place. And I am a former competition climber, trust me, I know what I am talking about.

“Why are they so good?”

The answer is surely complicated but here are a few elements: climbing has become very trendy in Japan, with over a 100 gyms in Tokyo. The Japanese body type is perfect for climbing; light, powerful and explosive muscles. The Japanese constant pursuit of perfection pushes the athletes to train hard, just like everyone around them simply accomplished every task with perfection.

It was dry for the crossing, and after unpacking our bags at the shrine we bouldered on a nearby beach for 1 hour before the rain came. With so much rock to see and so little time, we hiked out anyway along the coast to search out potential lines. The rain became heavier, we became wetter, and after 4 soggy hours we returned to the shrine, hopes high but spirits low. We’d been preparing this trip since September 2015, putting the team together, finding funding from sponsors, organizing the local logistics, yet it would all be in vain if the weather didn’t brighten up.

A morning of rain gave us the excuse to sit down and record some interviews, though truthfully we had little to say as we’d done little climbing. Toru, ever the silent optimist finally dragged me out to the closest boulder spot during a break between two showers, and we were surprisingly able to climb! Toru lived up to his reputation of boldness and brilliance, making the first ascents of two of Kinkasan’s boldest and hardest problems. Finally things were looking up. The forecast was good for the following days, and group psyche could not have been higher. We began to plan our upcoming adventure and our first trip to the other side of the island – the area with the highest concentration of rock, and the biggest cliffs, but had to cut them short as bad news broke.

With my thirst for climbing temporarily quenched, we left the island in limbo, happy, yet sad, but knowing we’d be back in less than 24 hours. We passed the day visiting some of the worst tsunami affected towns in an effort to better understand what hardships the local people had to live through, and how they are moving forwards towards the future. It is one thing to watch the news from the comfort of your lounge back home, it is another thing entirely to see it first hand, and speak to the people who have lost everything - houses, possessions, loved ones!

Suddenly our troubles with the rain seemed embarrassingly small, and we remembered why we were actually here in the first place.

Our personal climbing desires must come second to the larger goal of showing this place to the world. Rain or shine, we have to get out there. Hike around, document the potential, and if in the end we are lucky, open up some new routes.